Klaus
204 Beiträge
Am 15.12.2013 um 21:29 Uhr
Hallo Schubert K,

erstmal ein ganz herzliches Dankeschön für die vielen hilfreichen Beiträge und für den unermüdlichen Einsatz :-)

Hier noch das Bild zur virtuellen Matrix:




Viele Grüsse und vielen Dank

Klaus
Administrator
Schubert K
97 Beiträge
Am 08.12.2013 um 20:05 Uhr
7. Komplexe Routings

Die meisten USB Controller, Masterkeyboards etc. besitzen in der Regel 9 Fader, die man u. a. auch zur Volume Steuerung der Audio- und Midifiles verwenden kann.
Es besteht nun mit Hilfe des TransMIDIfier (im folgenden kurz TMf genannt) die Möglichkeit, dass ein Fader gleichzeitig zur Volume Steuerung des Audiomixers und der Midifiles genutzt werden kann.

Ein solches komplexes Routing lässt sich relativ einfach erstellen. Mit cc:1 / CC:114 steuern wir über den TMf bspw. die Audiomixerspur 1 (z.B. Drums).
Da der Output 1 für unseren Input 1 im TMf über ein erstelltes Patch 1 auf unseren virtuellen Midi Out Port geroutet wird, welcher über den Remote In Device der MPS bspw. Spur 1 des Audiomixer steuert (siehe Abschnitt 5), erstellen wir einfach einen weiteren Patch 2 und routen diesen zu dem für die Midifile Wiedergabe entsprechenden Output Port unseres USB Midi Interface, welcher das Soundmodul ansteuert.

Entscheidend dabei ist nun, dass in Patch 2 für den Output Port der den Drums in Midifiles entsprechende Midi Channel, also cc:10 ausgewählt wird und der ankommenden CC:114 Befehl unseres Hardware Faders mit Hilfe der Transformation in CC:11 (Expression) modifiziert wird.

Starte man jetzt ein Midifile in der MPS so regelt Hardware Fader 1 das Volume der Drums, fährt man dagegen ein Single- oder Multiaudiofile ab, so wird mit dem Fader die Lautstärke der Audiomixer Spur 1 (in der Regel sollte dies im Multifile dann auch die Drumspur sein) verändert.

Selbstverständlich lassen sich dann auch Routings erstellen, bei welchen ein Hardware Fader z. B. gleichzeitig drei Audiomixer Spuren eines Multiaudiofiles und 5 Spuren eines Midifiles steuert. Das ganze ist also absolut variabel konfigurierbar.
Jeder ist somit in der Lage seine individuelle, komplexe Matrix zur Steuerung und Verwaltung der MPS sowie einzelner Soundmodule aber auch virtueller Instrumente und Softwaresynthesizer zu erstellen.


Ein wesentlicher Bestandteil der MPS ist das Control, das für jeden Song individuell gestaltet werden kann. Man kann damit nicht nur midifähige Geräte steuern und automatisieren, sondern auch auf die Remote Funktionen der MPS selbst zugreifen und das Volume einzelner oder mehrer Audiospuren automatisiert steuern, wie das folgende Beispiel zeigt.

Man weist bspw. einem Control Button (Taster) einen virtuellen Midi Output Port (in unserem Fall Maple Midi Out Port 1) zu und erstellt einen cc:1 / CC:114 Befehl (steuert in der Remote unsere Spur 1 des Audiomixers; siehe Beispiel Punkt 5) mit Value 0.
Maple VMC routet alle 16 Midi Channels des Maple Midi Out Port 1 an den Maple Midi Input Port 1, den wir ja in der MPS als Remote IN Device 01 konfiguriert haben.
Automatisiert man nun mit der Rekord Funktion in der Control diesen Button in einem Audiosong, dann wird die Lautstärke bei der Wiedergabe des Songs an entsprechender Stelle automatisch auf null abgesenkt. Gleiches lässt sich auch, dann jedoch mit CC:11 (Expression) und entsprechendem Output zum Soundmodul für Midifiles realisieren.

Beispiel für eine sinnvolle Volumen-Automatisierung: Eine Spur unseres Multifiles enthält ein Gitarren Solo. Mit der obigen Vorgehensweise besteht jetzt die Option mittels eines automatisierten Control Buttons das Volume des Solos an gewünschter Stelle anzuheben, ist das Solo beendet senkt ein zweiter automatisierten Button die Lautstärke wieder ab.

Natürlich kann man die Outputs der Control auch über den TMf routen und damit noch komplexere automatisierte Steuerungen programmieren.


8. Resümee

Die MPS stellt mit den oben angeführten Tools und den damit verbundenen Möglichkeiten meines Erachtens die herkömmlichen Player in den Schatten.
Außergewöhnlich ist in diesem Zusammenhang auch die Control, sie macht die MPS unschlagbar. Man spart sich damit die Erstellung separater Midi Tracks oder Triggerspuren in Midifiles, um externe Geräte ansteuern. Mit dem Senden von SysEx Daten in der Control erhält man explizit die Option zur Steuerung ausgewählter Funktionen, die man mittels CC Befehlen alleine nicht durchführen kann.
Insbesondere Miditemp User werden die erweiterten Möglichkeiten bezüglich der Einbindung einer virtuellen Matrix und Midi Verkabelung zu schätzen wissen.

Manche werden sich die Frage stellen, weshalb dieser ganze Aufwand.
Als Musiker, Band oder Entertainer steht man z.B. häufig vor dem Problem, dass der Soundmix oftmals von den gegebenen Räumlichkeiten (viel Holz oder Stein) beeinflusst wird. Ein zusätzlicher Mann am Mischpult stellt aber insbesondere bei kleinen Gigs immer eine zusätzliche finanzielle Belastung dar.
Daher kann es sinnvoll sein Bass, Drums, Voices oder Instrumente in ihrem Volumen individuell je Song mittels Hardware Fader bzw. automatisierten Control Button an- oder abzuheben.

Steuert ein Hardware Fader mehrere Mixerspuren, dann kann man das Lautstärkeverhältnis entweder mittels des Track EQ’s oder externer Editoren (siehe Forums Beitrag: Audiofiles Individualisieren & Editieren) aufeinander abstimmen.
Dies ist momentan eventuell noch nötig, weil man die Mixerspuren nicht koppeln kann. Das bedeutet konkret: Ein Hardwarefader regelt das Volume bspw. dreier Audiomixerspuren für jede Track auf das gleiche Level - rauf oder runter - egal welches Lautstärkeverhältnis man zwischen den Tracks vorab eingestellt hat.

Die MPS steht allerdings erst bei Version 1 und es ist absehbar, das Futures wie etwa ein Midifile Mixer entsprechend dem Audiomixer, die Koppelung von Midi- und Audiofiles, die Ausgabe unterschiedlicher Texte an diverse Monitore und noch vieles mehr demnächst über Updates zur Verfügung stehen werden.

PS.: Damit man die Matrix nutzen kann muss der TMf mit entsprechender Konfigurationsdatei gestartet werden, ebenso wie die virtuelle Midi Verkabelung.
Außerdem sollten, bevor man die MPS startet alle Hardware Komponenten am PC angeschlossen sein.


Viel Spaß beim Konfigurieren, Schubert K.
Schubert K
97 Beiträge
Am 01.12.2013 um 23:16 Uhr
6. MPS Midifiles: Volume – Hardware - Controlling

Adäquat zur Steuerung des Audio Mixers in der MPS lässt sich auch die Lautstärke der Spuren bzw. Tracks von Midifiles in der MPS über unsere virtuelle Matrix mittels Hardware Controller regeln.

Beispiel: Unser Midi Masterkeyboard, USB to Midi Controller etc. ist wie bereits beschrieben über den Midi Thru Port unseres Soundmoduls (ist für das Live Spiel konfiguriert) mit dem Midi In Port 1 unseres USB Midi Interfaces verbunden.

Ein weiteres Soundmodul (zum abspielen unserer Midifiles) schließen wir am Output Port 1 unseres USB Midi Interfaces an. In der MPS muss dieser Port im Setup unter Sequenzer Midi Out einem bestimmten Device zugeordnet werden, desgleichen muss dieser mit der Ausgangszuordnung des Midifiles übereinstimmen.

Nun konfigurieren wir an unserem Hardware Controller einen Fader oder falls diese schon für das Audio Mixer Controlling belegt sind und wir noch frei konfigurierbare Drehregler zur Verfügung haben einen dieser Controller mit bspw. cc:1 // CC:11 (steht für Expression, dieser Befehl muss am Beginn jeder Spur des Midifiles vorhanden sein).

Im TransMIDIfier können wir nun mit dem erstellten Input1 (Midi Input Port 1 // cc:1) des USB Midi Interfaces unseren konfigurierten Hardware Controller auf den Midi Out Port 1 des USB Midi Interfaces routen. Wenn wir nun wie bereits besprochen für unseren Output im TransMIDIfier noch Patches mit unterschiedlichen Midi Channels anlegen, dann steuert ein Hardware Controller das Volume mehrerer Spuren unseres Midifiles.

So lassen sich wie in der folgenden Konfiguration bspw. mit drei Hardware Reglern, die Lautstärkeverhältnisse eines Midifile bei einem Live Auftritt aufeinander abstimmen.

Den drei Hardware Reglern wird ein Midi Channel z.B. cc:1 // cc:2 // cc:3 sowie der CC:11 (Expression) zugewiesen. Im TransMIDIfier erscheint dann der Midi Input Port 1 des Hardware Controllers mit dem jeweils zugewiesenen Midi Channel. In unserem Fall fügen wir mit Klick auf das plus Zeichen drei Inputs hinzu: bspw. Input 1 mit Midi Input Port 1 und cc:1; Input 2 mit Midi Input Port 1 und cc:2; Input 3 mit Midi Input Port 1 und cc:3.

Die Outputs für die drei Inputs werden dann wie folgt konfiguriert: Volume für Bass (Outputs für Input1 mit Konfiguration im TransMIDIfier Midi Output Port 1, Patch1; cc:2), Volume Drums (Outputs für Input2 mit Konfiguration im TransMIDIfier Midi Output Port 1, Patch1; cc:10) und Instruments (Outputs für Input3 mit Konfiguration im TransMIDIfier Midi Output Port 1 über 14 anzulegende Patches mit jeweils cc:1 – cc:3 – cc:4 – cc:5 – cc:6 – cc:7 – cc:8 – cc:9 – cc:11 – cc:12 – cc:13 – cc:14 – cc:15 – cc:16) Das cc: steht für die Midi Channel Zuweisung.

Dies ist sicher nur eine Möglichkeit unter vielen, um das Volume der Spuren eines Midifiles via Hardware Controller zu handlen.

Besitzt das Soundmodul noch eine Device ID, mittels derer man via eines CC Befehls die Gesamtlautstärke des Moduls regeln kann, dann lässt sich auch hierfür noch ein zusätzlicher Fader programmieren und über unsere virtuelle Matrix zum Modul routen.
Das Faden der Gesamtlautstärke mittels einer via Control Change zugewiesenen Device ID verändert dabei nicht das über CC:11 (Expression) Befehle eingestellte Lautstärkeverhältnis der einzelnen Spuren eines Midifiles.
Schubert K
97 Beiträge
Am 28.11.2013 um 03:20 Uhr
MP-S: Virtuelle Midi Matrix und Multi-Channel-Routing

1. Einleitung

Der folgende Beitrag behandelt die Implementierung einer virtuellen Midi Matrix, mit deren Hilfe eine komplexe Steuerung mittels eines so genannten Midi-Multi-Channel-Routings für die MPS Remote IN/OUT Funktion ermöglicht wird.

2. Das Multi-Channel-Routing

Routings, die nicht nur komplette Ein- oder Ausgänge routen, sondern dabei auch einzelne Midi-Kanäle berücksichtigen, bezeichnet man als Multi Channel Routings.
Beispiel: Man möchte Midi Kanal 1, welcher am Input 1 Port eines Midinterfaces anliegt, auf einen (z.B. Midi Kanal 5) oder mehrere Midi Kanäle (z.B. 5, 6, 7) eines anderen oder mehrerer Output Ports gleichzeitig routen.

Dieses Szenario blieb bis jetzt nur den Hardware Playern der Firma Miditemp vorbehalten, wobei zusätzliche Optionen wie das Senden oder Konvertieren von Programm und CC Befehlen, Velocity Funktionen, Transponierung, Filterung etc. eine komfortable Steuerung und Verwaltung des gesamten Hardware Equipments eines oder mehrerer Musiker ermöglichten.

Die Multiplayer verwendeten dazu die Matrix, während bei den Multistations dafür das Midi Modul bzw. die so genannten Layers zuständig waren. Eine detaillierte Beschreibung Programmierung und Bedienung der enormen Funktionen dieser Hardwareplayer würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen. Die Anleitungen für die Funktionen dieser Geräte findet man auch heute noch unter den Downloads auf der Miditemp Homepage.

Für die Umsetzung und das Verständnis der folgenden Abhandlung ist eine Einarbeitung in die Funktionsweise der oben angeführten Geräte nicht zwingend notwendig.

3. MPS – Routingmöglichkeiten und Controller Bereich

Der Funktionsumfang der MPS ist enorm. Einzelne Spuren der Midifiles können auf mehrere Outputs und Channels geroutet werden, im Controller Bereich können je Song individuelle Befehle zur Steuerung externer Geräte programmiert werden.

Die Spuren von Multi-Audiofiles können mittels Soundkarten oder Audiointerfaces auf unterschiedliche Ausgänge geroutet werden. Auch steht der Controller Bereich für jeden Audio-Song adäquat zu Midifiles in seiner Funktionalität zu Verfügung.

Die Remote In und Out Devices im Setup der MPS erlauben die exzellente Steuerung der Funktionen via Midi Controller (Masterkeybord, USB Midi Controller etc.), Touchscreen, Nummernpad, Tastatur etc. um nur einige anzuführen.

Ein Controlling im Sinne eines Remote-In/Out-Multi-Channel-Routings ist bis jetzt jedoch noch nicht in die MPS implementiert.

4. Das Remote In/Out Multi-Channel-Routing

Dazu zunächst ein Beispiel: Versucht man bspw. mehrere Fader des Audio Spuren Mixers in der MPS mithilfe der Remote In Lern Funktion durch einen Hardware Fader eines Masterkeyboards zu Steuern, ist dies zunächst nicht möglich, weil immer nur ein Hardware Fader einen Software Fader Steuern kann. Versucht man nämlich den gleichen Hardware Fader mittels der Lern Funktion mit einem anderen Software Fader zu verbinden und somit mehrere Software Fader mit einem Hardware Fader zu steuern, so verbietet dies die MPS mit dem Hinweis dieser sei schon einem anderen Software Fader zugeteilt.

Mit einer Matrix (bzw. einem Tool) welche es einem Hardware Controller ermöglicht sich mit mehreren Software Controllern zu verbinden wäre dies ja aber logischerweise möglich.

Beispiel: Ein programmierter Fader eines Hardware Controllers sendet auf Midi Channel 1 den Befehl CC 114. Die Software Fader 1, 2, 3 des MPS Audio Mixers haben wir wie folgt angelernt: Fader 1 (Channel 1, CC 114) Fader 2 (Channel 2, CC 114) Fader 3 (Channel 3 CC 114).

Im Normalfall lässt sich jetzt aber nur der Fader 1 des Audio Mixers mit unserem Hardware Fader steuern. Dies lässt sich mithilfe zweier kleiner Programm Tools ändern welche im Hintergrund eine Matrix erzeugen und genau das tun was mit den Playern von Miditemp möglich war, ein individuelles Multi-Channel-Routing.

5. Der TransMIDIfier (ein virtueller Multi-Channel-Router mit Zusatzfunktionen für 32 & 64- Bit Systeme geeignet) und Maple VMC (nur für 32-Bit Systeme) bzw. loopMIDI (64-Bit Systeme) von Tobias Erichsen (erzeugen virtuelle In/Out Midiports)

Beide Tools sind absolute Freeware und im Netz zu finden, sie lassen sich problemlos unter Windows 7 installieren.

Beispiel einer Konfiguration: Masterkeybord MIDI OUT wird mit einem Expander MID IN (Soundmodul) verbunden, um damit konfigurierte Performances und Sounds für das Live spielen am Masterkeyboard abzurufen. Der MIDI THRU Port unseres Soundmoduls wird nun mit dem MIDI IN Port 1 eines USB MIDI Interfaces verbunden.

Jetzt wird der TransMIDIfier gestartet und konfiguriert (siehe Screenshot). Wir legen mit klick auf das Plus Zeichen einen MIDI IN Port an, konfigurieren diesen mit MIDI IN Port 1 und Channel 1 (weil der Hardware Controller ja auf Channel 1 sendet!!!) unseres MIDI Interfaces.

Nun legen wir den OUTPUT für unseren INPUT 1 an und konfigurieren für den OUTPUT 1 drei Patches mit Maple Midi Out Port 1 und den Midi Channels 1, 2 und 3 (siehe unten).

Bewegt man nun den entsprechend konfigurierten Hardware Fader, so leuchten kleine blaue Kontrollfenster auf. Ein Hardware Controller (cc:1; CC:114) steuert also nun über die drei Patches drei konfigurierte Software Controller (cc:1; CC:114 / cc:2; CC:114 / cc:3) der MPS.

Dazu stellen wir in der MPS bei Remote IN Device 01 den Maple Midi In Port 1 ein. Jetzt rufen wir den Audiomixer auf, bewegen unseren Fader 1 am Masterkeyboard und siehe da unser Hardware Controller steuert die ersten drei Fader unseres MPS Software Audio Mixers.

Will man nun weitere Software Fader mit nur einem Hardware Fader kombinieren, so kreiert man weiter Inputs mit entsprechenden Outputs und deren Patches im TransMIDIfier.

Wichtig: Die Software Fader vorher anlernen und mit den vorkonfigurierten Hardware Fadern über die beiden Tools konfigurieren. Midi Channels und CC Befehle abgleichen!!!!!

Das Tool ermöglicht noch weitere vielfältige Möglichkeiten des Routings, die Konstellationen können abgespeichert werden und jederzeit wieder aufgerufen werden. Eine Anleitung für das Tool steht ebenfalls zum Download auf der Homepage zur Verfügung.


Viele Grüße an alle User und die Entwickler der MPS - Regina & Klaus
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