Am 08.12.2013 um 20:05 Uhr
7. Komplexe Routings
Die meisten USB Controller, Masterkeyboards etc. besitzen in der Regel 9 Fader, die man u. a. auch zur Volume Steuerung der Audio- und Midifiles verwenden kann.
Es besteht nun mit Hilfe des TransMIDIfier (im folgenden kurz TMf genannt) die Möglichkeit, dass ein Fader gleichzeitig zur Volume Steuerung des Audiomixers und der Midifiles genutzt werden kann.
Ein solches komplexes Routing lässt sich relativ einfach erstellen. Mit cc:1 / CC:114 steuern wir über den TMf bspw. die Audiomixerspur 1 (z.B. Drums).
Da der Output 1 für unseren Input 1 im TMf über ein erstelltes Patch 1 auf unseren virtuellen Midi Out Port geroutet wird, welcher über den Remote In Device der MPS bspw. Spur 1 des Audiomixer steuert (siehe Abschnitt 5), erstellen wir einfach einen weiteren Patch 2 und routen diesen zu dem für die Midifile Wiedergabe entsprechenden Output Port unseres USB Midi Interface, welcher das Soundmodul ansteuert.
Entscheidend dabei ist nun, dass in Patch 2 für den Output Port der den Drums in Midifiles entsprechende Midi Channel, also cc:10 ausgewählt wird und der ankommenden CC:114 Befehl unseres Hardware Faders mit Hilfe der Transformation in CC:11 (Expression) modifiziert wird.
Starte man jetzt ein Midifile in der MPS so regelt Hardware Fader 1 das Volume der Drums, fährt man dagegen ein Single- oder Multiaudiofile ab, so wird mit dem Fader die Lautstärke der Audiomixer Spur 1 (in der Regel sollte dies im Multifile dann auch die Drumspur sein) verändert.
Selbstverständlich lassen sich dann auch Routings erstellen, bei welchen ein Hardware Fader z. B. gleichzeitig drei Audiomixer Spuren eines Multiaudiofiles und 5 Spuren eines Midifiles steuert. Das ganze ist also absolut variabel konfigurierbar.
Jeder ist somit in der Lage seine individuelle, komplexe Matrix zur Steuerung und Verwaltung der MPS sowie einzelner Soundmodule aber auch virtueller Instrumente und Softwaresynthesizer zu erstellen.
Ein wesentlicher Bestandteil der MPS ist das Control, das für jeden Song individuell gestaltet werden kann. Man kann damit nicht nur midifähige Geräte steuern und automatisieren, sondern auch auf die Remote Funktionen der MPS selbst zugreifen und das Volume einzelner oder mehrer Audiospuren automatisiert steuern, wie das folgende Beispiel zeigt.
Man weist bspw. einem Control Button (Taster) einen virtuellen Midi Output Port (in unserem Fall Maple Midi Out Port 1) zu und erstellt einen cc:1 / CC:114 Befehl (steuert in der Remote unsere Spur 1 des Audiomixers; siehe Beispiel Punkt 5) mit Value 0.
Maple VMC routet alle 16 Midi Channels des Maple Midi Out Port 1 an den Maple Midi Input Port 1, den wir ja in der MPS als Remote IN Device 01 konfiguriert haben.
Automatisiert man nun mit der Rekord Funktion in der Control diesen Button in einem Audiosong, dann wird die Lautstärke bei der Wiedergabe des Songs an entsprechender Stelle automatisch auf null abgesenkt. Gleiches lässt sich auch, dann jedoch mit CC:11 (Expression) und entsprechendem Output zum Soundmodul für Midifiles realisieren.
Beispiel für eine sinnvolle Volumen-Automatisierung: Eine Spur unseres Multifiles enthält ein Gitarren Solo. Mit der obigen Vorgehensweise besteht jetzt die Option mittels eines automatisierten Control Buttons das Volume des Solos an gewünschter Stelle anzuheben, ist das Solo beendet senkt ein zweiter automatisierten Button die Lautstärke wieder ab.
Natürlich kann man die Outputs der Control auch über den TMf routen und damit noch komplexere automatisierte Steuerungen programmieren.
8. Resümee
Die MPS stellt mit den oben angeführten Tools und den damit verbundenen Möglichkeiten meines Erachtens die herkömmlichen Player in den Schatten.
Außergewöhnlich ist in diesem Zusammenhang auch die Control, sie macht die MPS unschlagbar. Man spart sich damit die Erstellung separater Midi Tracks oder Triggerspuren in Midifiles, um externe Geräte ansteuern. Mit dem Senden von SysEx Daten in der Control erhält man explizit die Option zur Steuerung ausgewählter Funktionen, die man mittels CC Befehlen alleine nicht durchführen kann.
Insbesondere Miditemp User werden die erweiterten Möglichkeiten bezüglich der Einbindung einer virtuellen Matrix und Midi Verkabelung zu schätzen wissen.
Manche werden sich die Frage stellen, weshalb dieser ganze Aufwand.
Als Musiker, Band oder Entertainer steht man z.B. häufig vor dem Problem, dass der Soundmix oftmals von den gegebenen Räumlichkeiten (viel Holz oder Stein) beeinflusst wird. Ein zusätzlicher Mann am Mischpult stellt aber insbesondere bei kleinen Gigs immer eine zusätzliche finanzielle Belastung dar.
Daher kann es sinnvoll sein Bass, Drums, Voices oder Instrumente in ihrem Volumen individuell je Song mittels Hardware Fader bzw. automatisierten Control Button an- oder abzuheben.
Steuert ein Hardware Fader mehrere Mixerspuren, dann kann man das Lautstärkeverhältnis entweder mittels des Track EQ’s oder externer Editoren (siehe Forums Beitrag: Audiofiles Individualisieren & Editieren) aufeinander abstimmen.
Dies ist momentan eventuell noch nötig, weil man die Mixerspuren nicht koppeln kann. Das bedeutet konkret: Ein Hardwarefader regelt das Volume bspw. dreier Audiomixerspuren für jede Track auf das gleiche Level - rauf oder runter - egal welches Lautstärkeverhältnis man zwischen den Tracks vorab eingestellt hat.
Die MPS steht allerdings erst bei Version 1 und es ist absehbar, das Futures wie etwa ein Midifile Mixer entsprechend dem Audiomixer, die Koppelung von Midi- und Audiofiles, die Ausgabe unterschiedlicher Texte an diverse Monitore und noch vieles mehr demnächst über Updates zur Verfügung stehen werden.
PS.: Damit man die Matrix nutzen kann muss der TMf mit entsprechender Konfigurationsdatei gestartet werden, ebenso wie die virtuelle Midi Verkabelung.
Außerdem sollten, bevor man die MPS startet alle Hardware Komponenten am PC angeschlossen sein.
Viel Spaß beim Konfigurieren, Schubert K.