Am 15.03.2014 um 02:53 Uhr
C. DIE KONFIGURATION
Auf dem Rack PC mit installiertem OS werden zunächst die Software Komponenten installiert. Die MP-S, Ableton, ein virtueller Synthesizer, TransMIDIfier, Maple VMC bzw. loopMidi und optional ein virtuelles DJ Programm.
Als nächstes müssen wir die Hardware Komponenten mit den entsprechenden Treibern in das System einbinden. Masterkeyboard, Audio-Interface, Touchscreen Monitor, Midi-Interface, Soundmodul (falls mit USB verbunden), Nummernpad und Maus. Die Installation muss nach den entsprechenden Anleitungen erfolgen.
Sind die Soft- und Hardware Komponenten auf dem System installiert, die Songs und Files in die MP-S integriert, Playlisten und Sets erstellt, Sounds des virtuellen Synthesizer erstellt und in die Host Software eingebunden, kann mit der Erstellung eines Routings begonnen werden, um die Software Komponenten komfortabel mit dem Masterkeyboard anzusteuern.
Dreh- und Angelpunkt für diesen Part des MES bilden die virtuelle Matrix und die virtuellen Midi Ports. Das folgende Konfigurationsbeispiel soll die grundlegende Funktionalität des Systems aufzeigen, selbstverständlich kann individuell konfiguriert werden.
1. Das Masterkeyboard
Zunächst stellen wir bei unserem Masterkeyboard den Global Channel auf cc:15 ein, um den virtuellen Synthi in Ableton anzusteuern (Pitch und Modulation Wheel, Aftertouch…) und mittels Tastatur zu spielen.
Die Volume Fader des MP-S Audiomixers (AF) werden über die Lern-Funktion mit Hilfe der Hardware-Fader (HF) des Masterkeyboards angelernt. Unter Setup wählt man bei Remote In Device 1 zunächst das Masterkeyboard aus. Dem HF1 weist man CC:114 und Midi Channel cc:1 zu, dann den AF1 anlernen (unter Setup Remote Mixer aufrufen). Man ändert nun immer bei HF1 den Midi Channel, also von cc:2 bis cc:16 und Lernt damit alle 16 AF an.
Jetzt werden die HF wie folgt konfiguriert: HF1 CC:114 cc:1; HF2 CC:114 cc:2; HF3; CC:114 cc:3; HF4 CC114 cc:4; HF5 CC114 cc:5; HF6 CC:114 cc:6; HF7 CC:114 cc7; HF8 CC114 cc:8. Der HF9 soll das Master Volume des virtuellen Synthis steuern, dazu später.
HF1 soll AF1 (Bass) Volume regeln; HF2 regelt AF2 (Drums); HF3 regelt AF3, AF4 und AF5 (Instrumentengruppe 1); HF4 regelt AF6, AF7 und AF8 (Instrumentengruppe 2); HF5 regelt AF9 und AF10 (Solis 1); HF6 regelt AF11 und AF12 (Solis 2); HF7 regelt AF13 und AF14 (Backing Vokals, Chor bzw. 2.Stimme); HF8 regelt AF15 und AF16 (Haupstimme).
Diese Konfiguration ist für Mehrspur Audios, aber auch für Single Audios gedacht.
Bei den Multi Audios müssen die oben angeführten Instrumente dann selbstverständlich immer auf dieselben Tracks geladen werden.
Single Audios kann man auch auf Spur 1 legen, dann hat man HF1 am Keyboard für die Volume Steuerung.
Um das Volume unserer Midifiles zu regeln, nimmt man bspw. HF1 (Bass), HF2 (Drums), HF3 (nur die Instrumente) und HF4 soll das gesamt Volume unseres Midifiles regeln.
Der Fader 9 unseres Masterkeyboards (HF9) soll das Master Volume in Ableton Live regeln, damit steuert man das Volume des Virtuellen Power Synthis. Man konfiguriert HF9 mit CC:114 cc:9.
Mit den Tastern des Transportfelds auf unserem Masterkeyboard wollen wir die MP-S Start, Stop, Fade Out/In, Pause Funktionen ansteuern. Man konfiguriert Start CC:24 cc:1; Stop CC:23 cc:2; FFW (Fade Out) CC:22 cc:3; REW (Fade In) CC:21 cc:4 Pause CC:20 cc:5
Die Taster (FT) (beim Axiom 61 als Fader Taster F10 bis F18 beschrieben) werden zum aufrufen von Sounds des virtuellen Synthis in Ableton konfiguriert. FT 1 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 1 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 2 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 2 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 3 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 3 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 4 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 4 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 5 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 5 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 6 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 6 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 7 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 7 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 8 CC:147 (für Midi Note) cc:13 Data 1 Wert 8 / Data 2 Wert 0 / Data 3 Wert 0; FT 9 wird später für Sonderfunktion benötigt.
1.1. Sonderfunktionen
Dem Fader Taster F9 (F18 bei Axiom) weisen wir CC:60 cc:7 zu. Damit lässt sich der Vollbildmodus aufrufen bzw. verlassen (Remote Playlist).
Im Transportfeld des Axiom 61 haben wir noch den Taster E9 frei, wir konfigurieren ihn zum Aufrufen des Nummernpads in der MP-S mit CC:25 cc:6 (wenn das USB oder wireless Nummernpad mal ausfällt oder einfach zum touchen….weils Spaß macht….)
Als nächstes konfigurieren wir noch einen endlos Drehregler mit CC:105 cc:11, diesen werden wir verwenden um das Volume in Totalmix des RME Multiface 2 zu steuern.
Damit dies alles funktioniert führen wir im Folgenden ein Multi Channel Routing im TransMIDIfier (TMf) durch. Dazu benötigen wir auch die virtuellen Midi Cable.
2. Die Konfiguration des TMf (siehe hierzu auch Beitrag im Forum: virtuelle Matrix - Multi Channel Routing)
Man erstellt zunächst 8 Inputs mit 8 Outputs. Dann wie folgt konfigurieren:
Input 1 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:1 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:1 und Patch2 Output z.B. Midisport Port1 (daran muss das Soundmodul angeschlossen sein) cc:2 (ist in der Regel die Bass Spur); in Patch2 Transformiert man CC:114 in CC:11 (Expression).
Input 2 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:2 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:2 und Patch2 Output z.B. Midisport Port1 (daran muss das Soundmodul angeschlossen sein) cc:10 (ist i. a. die Drum Spur); in Patch2 Transformiert man CC:114 in CC:11 (Expression).
Input 3 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:3 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:3, Patch2 Midi Output Maple Midi Out Port 1 cc:4, Patch3 Output Maple Midi Out Port 1 cc:5 und Patch4 bis Patch17 Output z.B. Midisport Port1 (daran muss das Soundmodul angeschlossen sein) mit cc:1, cc:3, cc:4, cc:5, cc:6, cc:7, cc:8, cc:9, cc:11, cc:12,cc:13, cc:14, cc:15, cc:16 (Instrumenten Spuren des Midifiles); in Patch4 bis Patch17 Transformiert man CC:114 in CC:11 (Expression).
Input 4 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:4 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:6, Patch2 Output Maple Midi Out Port 1 cc:7, Patch3 Output Maple Midi Out Port 1 cc:8 und Patch4 Output z.B. Midisport Port1 (daran muss das Soundmodul angeschlossen sein) mit cc: any (damit steuert man dann das Main Volume des Midifiles); in Patch4 Transformiert man CC:114 in CC:11 (Expression).
Input 5 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:5 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:9, Patch2 Output Maple Midi Out Port 1 cc:10
Input 6 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:6 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:11, Patch2 Output Maple Midi Out Port 1 cc:12
Input 7 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:7 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:13, Patch2 Output Maple Output Port 1 cc:14
Input 8 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:8 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 1 cc:15, Patch2 Output Maple Output Port 1 cc:16
Mit dieser Konfiguration können wir jetzt sowohl das Volume unserer Audiofile als auch das Volume unserer Midifiles mit den HF des Masterkeyboards sinnvoll regeln.
Im Folgenden werden weitere Inputs zur Steuerung der Software erstellt
Input 9 mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:9 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 2 cc:9
Damit können wir nun den Master Fader in Ableton mit der Midi Lern Funktion von Ableton anlernen und somit das Master Volume ansteuern. Unter Optionen, Voreinstellungen, Midi Sync in Ableton Live bei Input den Maple Midi Out Port 2 auf „AN“ stellen.
Input 10 mit Input Axiom 61 Midi In (Masterkeyboard) cc:15 – Output 1 mit Patch 1 Output Maple Midi Out Port 2 cc: any
Jetzt lässt sich unser virtuelle Synthi in Ableton Live spielen (unter Optionen, Voreinstellungen, Midi Sync in Ableton Live bei Input den Maple Midi Out Port 2 auf „AN“ stellen).
Für das Transportfeld brauchen wir keinen extra Input im TMf anlegen, weil wir die Inputs für cc:1 bis cc:5 schon angelegt haben.
In der MP-S unter Setup, Remote In/Out - Remote Playlist aufrufen und die Taster des Transportfeldes unseres Masterkeyboards mit der Lern Funktion anlernen.
Achtung!!! Der TMf muss mit der bisher erstellten Routing Matrix gestartet sein und in der MP-S muss bei Midi Remote IN/Out der Maple Midi In Port 1 eingestellt sein – SONST LERNT SICH NIX!!!
Input 11 mit Input Axiom 61 Midi In (Masterkeyboard) cc:13 – Output 1 mit Patch 1 Output Maple Midi Out Port 2 cc: 13
Damit können wir nun die Fader Taster FT1 bis FT8 zum Aufrufen von 8 Tracks in Ableton verwenden. Man muss die FT1 bis FT8 mit der Midi Lern Funktion von Ableton anlernen. Jede Track ist ein Omnisphere Plugin, dort sind im Live Modus die Sounds angelegt. Wir können nun Sounds mit den Tastern auswählen und mit dem Masterkeyboard spielen. Mehr dazu später.
Für die Sonderfunktionen Vollbildmodus (Taster FT9) und Nummernpad (Transportfeld Taster E9; Axiom 61) müssen wir keine Inputs im TMf mehr anlegen da diese Midi Channels schon angelegt sind.
Der TMf muss gestartet sein, unter Setup Remote In/Out, Remote Playlist aufrufen und Vollbildmodus und Nummernpad mit den entsprechend konfigurierten Tastern FT9 und E9 mit der Lern Funktion anlernen.
Für die Sonderfunktion Master Volume (für die Midi Steuerung von Totalmix des RME Multiface 2) legen wir Input 12 an mit Input Axiom61 Midi In (Masterkeyboard) cc:11 – Output1 mit Patch1 Output Maple Midi Out Port 3 cc:9 Transformation CC:105 nach CC:102; Patch2 Output Maple Midi Out Port 3 cc:9 Transformation CC:105 nach CC:104; Patch3 Output Maple Midi Out Port 3 cc:9 Transformation CC:105 nach CC:106; Patch4 Output Maple Midi Out Port 3 cc:9 Transformation CC:105 nach CC:108 (mehr dazu weiter unten)
3. Die MP-S Remote
Unter Setup Midi Remote In/Out hat man Zugriff auf die Remote Device Einstellungen und Remote Zuweisungen. Mittels der Lernfunktionen der Remote Zuweisungen haben wir bereits grundlegende Steuerungs- und Regelungsmechanismen für die MP-S konfiguriert.
Damit man mit dem Masterkeyboard die Funktionen der MP-S regeln und steuern kann, wählt man unter Setup Remote In Device 01: Maple Midi In Port 1 aus, weiterhin stellt man unter Remote Out Device 01: Maple Midi Out Port 4 ein.
Unter Setup Tastatur und Nummernpad können wir außerdem unserem Nummernpad noch weitere Funktionen zuweisen.
4. Der Software Synthesizer
In Ableton Live Lite 9 lassen sich acht Tracks mit je einer Spectrasonic Omnisphere Oberfläche erzeugen. Im Live Modus von Omnisphere kann man bis zu acht Instrumente anlegen. Benutzt man den Stack Modus, so lassen sich individuelle Split Sounds erzeugen. Die acht Tracks und somit die Sounds kann man mit der vorangestellten Konfiguration aufrufen und spielen.
Der virtuelle Power Synthi hat tolle Sounds zu bieten, man sollte sich eingehend mit der edit Funktion beschäftigen, dann kann man seine individuelle Soundlibrary für das Live Spiel konfigurieren.
Unter Optionen, Voreinstellungen, Audio muss man in Ableton das Audio Gerät auswählen, dazu später mehr unter Tipps und Tricks.
Es gibt auch virtuelle Stand Alone Synthis, die ohne Host laufen. Es lassen sich hier ebenfalls Performances mit Sounds anlegen, die dann via Midi vom Masterkeyboard abgerufen werden können.
Im Musik Fachgeschäft antesten und beraten lassen!!!
5. Das Audio-Interface
Dies ist eine etwas heikle Thematik, denn es gibt viele günstige und teuere, gute als auch schlechte Lösungen.
Grundsätzlich sollte man sich als Neueinsteiger bzw. Anfänger in einem Musik Fachgeschäft für professionelles Equipment beraten lassen (wenn’s wirklich nicht läuft, kann man heute jederzeit Umtausch oder Money Back durchführen).
Zwei Beispiele sollen zeigen, dass man sowohl mit einer teuren als auch einer günstigen Lösung gute Ergebnisse erzielen kann.
Die Asus xonar dg PCI (e) mit drei mini Stereoklinken Outputs und einem Spdif optical Output lässt sich gut in die MP-S integrieren. Damit kann man Bass/Drums auf Output 1, Instrumente auf Output 2 und Vokals auf Output 3 legen. Die Multi Audiofiles beim Anlegen im MPS Routing entsprechend auf die Outputs legen (siehe unten bei Asio Hammerfall HDSP). Am Mischpult lässt sich das dann wunderbar abmixen. Ich verwende diese Variante für meinen Backup Rack PC.
Die teuere aber exzellente Lösung lautet, man legt sich ein Audiointerface von RME zu. Das ist nicht ganz billig, aber!!! seit dem ich meine Auftritte mit diesem Interface bestreite, kann ich nur sagen – das Gerät ist jeden Euro Wert!!!
Nicht nur, dass der Sound der Audiofiles unverfälscht und glasklar ausgegeben wird, sondern auch mit der implementierten Mixer Software „Totalmix“ lässt sich so einiges Nützliches anstellen.
Der unter Sonderfunktionen konfigurierte endlos Drehregler mit CC:105 cc:11 wird zur Regelung eines Master Volume in Totalmix verwendet. Im HDSP Mixer unter Options - Link Fader und Midi Enable - aktivieren sowie unter Preferences bei Midi Controller als Midi Input – Maple Midi In Port 3 – auswählen.
In der MP-S unter Setup Audio System Asio die Hammerfall HDSP auswählen; für Asio Bus 1 Multiface Analog 1 und 2; für Asio Bus 2 Multiface Analog 3 und 4; für Asio Bus 3 Multiface Analog 5 und 6 wählen.
Die Multi Audiofiles im MP-S Audio Routing folgendermaßen anlegen: Asio Bus Out 1 für Bass und Drum; Asio Bus Out 2 für Instruments; Asio Bus Out 3 für Vokals einstellen.
Die Analogen Outputs des Multiface II verbindet man mit einem Hardware Mixer. Betätigt man nun den endlos Drehregler, dann lässt sich das Volume unseres Audiofiles unabhängig von dem vorab eingestellten Lautstärkeverhältnis im MP-S Audiomixer steuern.
Ein Master Volume Regler für die MP-S „PAR EXCELLENCE“.
Im Übrigen ist das Multiface II auch Multiclient fähig, d.h. es können mehrere Anwendungen gleichzeitig auf das Interface zugreifen.
Unter Tipps und Tricks werde ich weiterhin aufzeigen, wie man auch den virtuellen Synthi in das Master Volume des Multiface II einbinden kann.